Besuche die finnischen Holzstädte

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Foto: Julia Kivelä

Finnland hat viel Wald und bis zum vergangenen Jahrhundert wurden die meisten Wohnhäuser und sonstigen Gebäude aus Holz gebaut.

Aber auch heute noch gibt es viele gut erhaltene Holzstädte – die meisten in der Küsten- und Archipel-Region – die den Eindruck erwecken, als sei die Zeit stehen geblieben. Besuche diese Orte und tauche in die Vergangenheit Finnlands ein.

Credits: Jussi Hellstén

Altstadt Porvoo

Ein Spaziergang durch die Altstadt von Porvoo– mit ihren historischen Holzhäusern, den Straßen mit Kopfsteinpflaster und den Parzellen unterschiedlicher Größe, die noch aus dem Mittelalter stammen – fühlt sich an wie eine Reise in die Vergangenheit. Nur 50 Kilometer von Helsinki entfernt, ist Porvoo ein leicht zu erreichender idyllischer Ort, an dem du shoppen, gut essen und gleichzeitig in die Vergangenheit eintauchen kannst.

Foto: Julia Kivelä

Neristan, Kokkola

An der Westküste findest du in Kokkola die Altstadt Neristan, mit einem Labyrinth historischer Holzhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Hier gibt es viele Geschäfte im Boutique-Stil, Cafés, Restaurants und Gasthäuser. Außerdem befindet sich hier das berühmte und beeindruckende K.H. Renlund-Museum, ein historisches Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert, in dem viele Generationen derselben Familie lebten.

Foto : Juho Kuva
Foto: Juho Kuva

Naantali

Das malerische Städtchen Naantali ist ebenfalls berühmt für seine Holzhäuser. Seine Geschichte geht zurück bis ins 15. Jahrhundert, in dem Naantali die Heimat des katholischen Sankt Brigitta-Klosters war. Heute ist die Altstadt von Naantali ein charmantes Reiseziel mit Kunstgalerien, Hotels, Restaurants, Sommeraktivitäten und Live-Musik. Naantali liegt in der Nähe der historischen Stadt Turku und ist mit ihrem funkelnden Hafen der perfekte Ort für atemberaubende Ausblicke auf Sonnenuntergänge über dem Archipel im Südwesten Finnlands.

Foto: Kultaranta Resort

Altstadt Rauma

Diese bezaubernde Hafenstadt liegt an der Südwestküste Finnlands rund 255 Kilometer von Helsinki entfernt. Mit gewundenen Kopfsteinpflasterstraßen, engen Gassen und den klassisch nordischen Holzhäusern aus dem 18. - und 19. -Jahrhundert strahlt sie ein bezauberndes, mittelalterliches Flair aus. Sie ist einer der wenigen finnischen Orte, die zum UNESCO -Weltkulturerbe ernannt wurden, und ein Spaziergang durch die Altstadt von Rauma ist der perfekte Ausflug für alle Geschichts-Fans.

Credits: Visit Rauma

Reposaari, Pori

Die bezaubernde kleine Inselgemeinde Reposaari mit ihren verstreuten Holzhäusern liegt an der Einfahrt zur wichtigen Hafenstadt Pori an der Westküste. Der Ort war bereits im Mittelalter stark frequentiert und ist heute interessant für alle, die sich die Verteidigungsfestung aus dem Zweiten Weltkrieg oder die außergewöhnliche Flora anschauen möchten, die einst mit den Schiffen aus fernen Ländern wie Südamerika hierher importiert wurde.

Portsa, Turku

In Finnlands ältester Stadt Turku, findest du eins der schönsten Holzbau-Viertel des Landes. Im Stadtteil Portsa, westlich des Flusses Aurajoki, reihen sich diese historischen Holzhäuser an engen Straßen mit Kopfsteinpflaster aneinander, die durch den Ortskern führen. Da Turku auf der Strecke nach Stolkholm liegt, ist es ein beliebtes Ziel – besonders für Geschichts-Fans.

Credits: Krista Keltanen

Uusikaupunki

Die historische Küstenstadt Uusikaupunki liegt eine Stunde nördlich von Turku. Sie bezaubert mit einem der größten und am besten erhaltenen Holzhausviertel im klassizistischen Stil in Finnland. Die auf 40 Häuserblocks aufgeteilten 600 charmanten Holzhäuser liegen in der Nähe des Stadtkerns. Im Sommer werden Gartenführungen angeboten und alljährlich im September gewährt das Event „Die alten Häuser von Uusikaupunki“ zahlreichen Besuchern einen Einblick in die historischen Bauten.

Pikisaari, Oulu

Die idyllische Holzstadt der Insel Pikisaari und das alte Industriegebiet begrüßen alle, die am Marktplatz den Fluss überqueren. Im 17. Jahrhundert wurden auf dieser Insel Boote gebaut und hier befindet sich auch das älteste Holzhaus von Oulu, das heute ein Museum ist. Auf Pikisaari wohnen viele Kunstschaffende und Kunsthandwerker, die mit ihrer Arbeit viele Besucher anlocken.

Historische Häuser in Loviisa

Loviisa ist eine der schönsten Küstenstädte Finnlands und nur eine Stunde Fahrt von Helsinki entfernt. Jedes Jahr am letzten Wochenende im August werden die Holzhäuser aus dem 19. Jahrhundert, inklusive ihrer Gärten und Innenräume, für Besucher geöffnet. Dieses Event heißt „Die historischen Häuser von Loviisa“ und während der zwei Tage werden große Antiquitäten- und Flohmärkte abgehalten. Gleichzeitig öffnen zahlreiche Popup-Cafés und -Restaurants. Du kannst Kunst und Kunsthandwerk entdecken und es gibt Musik sowie Unterhaltung für Kinder. In einigen der Häuser kannst du sogar übernachten – sie sind aber sehr beliebt, buche daher frühzeitig!

Foto: Johanna Holvikallio

Historische Festungsstadt Hamina

Die alte Festungsstadt Hamina ist ein ideales Ziel für Geschichtsfans. Hamina ist kreisförmig aufgebaut und ist damit einzigartig  – denn in der ganzen Welt gibt es nur zwei Städte mit einem kreisförmigen Lageplan innerhalb einer Festungsmauer. Hamina lässt sich hervorragend zu Fuß erkunden. In den Sommermonaten werden Stadtführungen angeboten.

Tammisaari, Raasepori

Die Bewohner von Tammisaari lebten einst von Fischerei und Handwerk, und die Stadt galt als sicherer Hafen für Seefahrer. Aber auch heute, besonders im Sommer, ist sie noch beliebt bei Bootsfahrern. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung sprechen hier Schwedisch. Viele der Gebäude in der Altstadt von Tammisaari wurden im Verlauf der Jahre neu errichtet, aber die gewundenen Gassen und Straßen wurden mit großer Sorgfalt erhalten. Straßennamen wie Hatuntekijänkatu (Hutmacher-Straße) und Nahkurinkatu (Gerber-Straße) erinnern an vergangene Zeiten.

Foto: Jussi Hellstén

Altstadt von Raahe

Die Altstadt von Raahe ist ein friedvoller, ungestörter Ort. Raahe liegt an der finnischen Westküste, nahe des arktischen Archpels und hat eine der landesweit am besten erhaltenen Holzstädte aus dem 19. Jahrhundert. Hier findest du die großen Grundstücke der einstigen Lokal-Bourgeoisie, vor allem rund um den Pekkatori-Platz, sowie die Häuser von Handwerkern, Bauern und Seefahrern an den Rändern der Altstadt. Ebenfalls sehenswert ist der Myhrberg Park, einer der drei Plätze aus dem 17. Jahrhundert, die in Finnland noch erhalten sind.

Die Altstadt von Raahe erkundest du am besten auf einem Spaziergang durch die schmalen Gassen sowie mit Kaffee und leckerem Gebäck am historischen Pekkatori-Platz. Wirf auf deinem Weg auch unbedingt einen Blick in die großen Innenhöfe und wunderschönen Gärten, die noch immer an die vergangenen Seefahrerzeiten erinnern.

Skata, Pietarsaari

Der historische Kern von Pietarsaari (oder Jakobstad auf Swedisch), der sowohl Skata als auch Norrmalm genannt wird, ist der größte zusammenhängende Komplex von Holzhäusern in Finnland. Er ist sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene kulturell wie historisch von großer Bedeutung. Die ersten Häuser in Skata entstanden im frühen 18. Jahrhundert und die letzten gegen Ende desselben Jahrhunderts. Die meisten Bewohner von Skata waren damals Seeleute und deren Familien. In jüngerer Vergangenheit wurde der Bezirk dann mehr zu einem Arbeiterviertel, nachdem in den 1980er-Jahren die Tabakfabrik Strengberg expandierte und zum größten Arbeitgeber der Stadt wurde.

Skata erkundest du am besten zu Fuß. Entdecke die farbenfrohen Holzhäuser und idyllischen Straßen, die zu jeder Jahreszeit einen besonderen Charme ausstrahlen. Wenn du auf der Suche nach einem Stück Geschichte bist, besuche das Strengberg-Museum der ehemaligen Tabakfabrik und stöbere dann in den Antiquitätenläden. Im Sommer öffnet auch ein gemütliches Sommercafé.

Foto : Mariia Kauppi
Foto: Nicklas Storbjörk

Holzhäuser in Kristiinankaupunki

Kristiinankaupunki – auf schwedisch Kristinestad – liegt an der finnischen Westküste und hat eine historische Holzstadt aus der Zeit, in der Finnland zu Schweden gehörte. Die Stadt wurde 1649 von dem Grafen Per Brahe gegründet und hat einzigartige Gebäude aus den Jahren 1680 und 1720. Diese erinnern an die Zeit, in der alle, die während der Schwedischen Herrschaft in die Stadt kamen, Zölle zahlen mussten.

Die während der Renaissance beliebten geraden Linien spielen noch heute eine wichtige Rolle im Straßennetz des Zentrums von Kristinestad und die Entwicklungen der vergangenen Jahrhunderte sind an den verschiedenen Stilen der Holzhäuser erkennbar, die sich an den schmalen Straßen aneinander reihen. Die Kronjuwelen sind jedoch die historischen Handelshäuser im Empire-Stil. In diesen Häusern an der Küste lebten einst die Schiffseigner und andere Mitglieder des reichen Bürgertums. Je weiter du dich von der Küste entfernst, desto kleiner werden die Häuser.

Foto: Kalle Teir

Holzbauten in Helsinki

Am einfachsten zu erreichen sind die Holzbaukomplexe der Stadtteile Käpylä, Vallila und Kumpula. Sie alle sind nur einige Gehminuten voneinander entfernt, dem Stadtzentrum relativ nahe und mit der Tram, dem Bus oder dem Zug erreichbar.

Die Bezirke wurden Anfang des 20. Jahrhundert im Stil der englischen „Gartenstadtbewegung“ mit Privatgärten gestaltet, um die Lebensbedingungen der Fabrikarbeiter zu verbessern. Heute sind sie attraktive Wohngebiete, die besonders bei unkonventionellen Bürgerinnen und Bürgern, wie Künstlern, Schauspielern, Schriftstellern und Musikern überaus begehrt sind.

Wenn du durch die Straßen von Käpylä bummelst, könntest du zum Beispiel das Gefühl haben, an einem Filmset zu sein. Du könntest einem Filmteam begegnen, das auf dem Gehweg unterwegs ist – oder zumindest einem Bus voller Touristen, die diesen einzigartigen, zeitlosen Kiez eifrig fotografieren.

Was du Helsinki noch entdecken und unternehmen kannst, lies auf der Website My Helsinki.

Credits: Aku Pöllänen

Siehe auch

Unterwegs in Helsinki wie die Einheimischen

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