Fünf einzigartige Seen in Finnland

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Foto: Marjaana Tasala

Fünf ganz besondere finnische Seen

Obwohl sich die meisten Seen Finnlands auf der Seenplatte befinden, gibt es auch an anderen Orten wunderschöne Gewässer. Wir stellen dir hier fünf ganz besondere finnische Seen vor. Was sie so außergewöhnlich macht? Ihre Entstehung, ihre kulturelle Rolle oder ihr klares Wasser. Komm mit auf Entdeckungsreise!

Foto: Michael Matti

Der See Lappajärvi – ein alter Meteoritenkrater

Der Lappajärvi-See in der Küsten- und Schärenregion in Südösterbotten ist Europas größter Kratersee. Der 23 km breite Krater entstand nach einem Meteoriteneinschlag vor mehr als 70 Millionen Jahren. Impaktit, ein seltenes durch den Einschlag eines Meteoriten entstandenes Gestein, kann rund um den See und auf seinen Inseln gefunden werden. Aufgrund der Auswirkungen der Asteroidenkollision auf den Untergrund des Sees, erlebt die Region noch heute flache Erdbeben. Aber keine Sorge, die Erschütterungen sind meist nur mit Seismographen nachweisbar. Im Kivitippu Meteorite Centre erfahren wissbegierige Besucher alle Details zur Entstehung des Kratersees. Die Umgebung des Sees ist ein Paradies für Outdoor-Aktivitäten. Wandere auf Naturlehrpfaden oder erkunde die Gegend mit einem Fatbike oder Kanu. Weitere Tipps und Infos zum Verleih findest du im Hotel Kivitippu. Wer Lust hat, kann den See auch mit dem Ausflugsschiff M/S Veannetar erkunden. 

Der See Inarijärvi – ein Gigant des Nordens

Der in Nordlappland gelegene See Inarijärvi (Aanaarjävri in Inari Sámi) ist der drittgrößte See Finnlands und der sauberste und klarste aller großen Seen. Obwohl es in der Region hunderte von Seen gibt, bezeichnen die Einheimischen Inarijärvi einfach als „Järvi“ (See). Der See ist die Heimat von über 3.000 Inseln, darunter Ukonsaari, eine heilige Stätte der Samen, die man am besten respektvoll aus der Ferne bewundert. Aufgrund der vielen Inseln und Schären ist Inarijärvi ein bezauberndes Labyrinth, das aber auch große Flächen mit offenem Wasser bietet. Es gibt tolle Kanurouten und mehrere Anbieter organisieren im Sommer geführte Touren. Im Winter ist der See ein ideales Ziel zum Eisfischen, zum Schneemobilfahren und zum Bewundern der Polarlichter. Der Inarijärvi-See liegt direkt neben der Stadt und Gemeinde Inari, die Hauptstadt der samischen Kultur.

Credits: Wilderness Hotel Nellim

Der See Tuusulanjärvi – ein Abstecher in die Kulturgeschichte

Nur 15 Minuten vom Flughafen Helsinki-Vantaa entfernt, liegt der See Tuusulanjärvi, der kulturgeschichtlich eng mit der Region Helsinki verbunden ist. Die Schönheit des Sees hat viele Künstler angezogen, besonders während der finnischen Nationalromantik. Heutzutage entführen die Museen der Region – wie das Ainola, eine Fachwerkvilla und früheres Zuhause des weltberühmten Komponisten Jean Sibelius und seiner Familie – Besucher in diese künstlerische Blütezeit um die Wende des 20. Jahrhunderts. Freunde des Aktivurlaubs umrunden den See gern auf einer reizvollen 26 km langen Strecke mit dem Fahrrad (alle örtlichen Hotels bieten Leihräder an). Wer es gemütlicher mag, nimmt Platz auf der Sommerterrasse des Hotels Gustavelund. Wasserliebhaber können ihre Zehen am modernen Pier im Fjällbo Park in das Wasser tauchen. Der malerische Aussichtspunkt Sarvikallio, der direkt von der Straße aus oder zu Fuß auf dem 3,4 km langen Rundweg im Erholungsgebiet Sarvikallio erreicht werden kann, bietet wunderschöne Blicke über den See.

Foto : Mariia Kauppi
Foto: Maarit Kytöharju

Der See Sääksjärvi bei Nurmijärvi – klares Wasser für warme Sommertage

Sääksjärvi ist der größte Brunnensee Finnlands, der während der Eiszeit von einer riesigen Eisscholle geformt wurde. Der Boden filtert das Wasser und sorgt für seine kristallklare Farbe. Der See ist von spektakulärem feinem Sand und einem wunderschönen Kiefernkammgebiet umgeben. Kein Wunder, dass der Strand Sääksin uimaranta als der schönste Strand Finnlands bezeichnet wurde. Das flache Wasser macht den See zum perfekten Ausflugsziel für Familien. Im Sommer begeistert der Strand mit einem Café, einem Sprungturm und Beachvolleyballfeldern. Sääksjärvi liegt in der Gemeinde Nurmijärvi im Großraum Helsinki und ist eine Autostunde von Helsinki entfernt. In Finnland gibt es mindestens neun weitere Seen mit dem gleichen Namen. Das kann für ausländische Gäste recht verwirrend sein. Stell sicher, dass du am richtigen See ankommst.

Foto: Mauri Katajala

Der See Julma-Ölkky – die grausame Schlucht

Der See Julma-Ölkky, was auf Finnisch so viel wie Die grausame Schlucht bedeutet, liegt im Hossa-Nationalpark von Kuusamo auf der finnischen Seenplatte. Mit über 3 km Länge ist er der größte Schluchtensee Finnlands. Seine Felswand erhebt sich bis zu einer Höhe von 50 m von der Oberfläche des Sees und sorgt für beeindruckende Ansichten. Adrenalinjunkies können den See über eine malerische Hängebrücke überqueren. Die beiden Rundwanderwege, 5 und 10 km lang, sind recht anspruchsvoll. Wenn du keine Lust auf steile Kletterpartien hast, nimm lieber an einer Bootstour teil, die dich bequem durch die Schlucht führt. Vom Boot aus wird eine kleine Felsmalerei im mittleren Teil von Julma-Ölkky sichtbar. Im nördlichen Teil des Schluchtensees kannst du einen gewölbeartigen Felsbruch, Pirunkirkko oder Teufelskirche auf Finnisch, erspähen.

Credits: Marjaana Tasala

Siehe auch

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