Das perfekte Naturfoto im finnischen Lappland

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Foto: Aki Mikkola

Der Fotograf Aki Mikkola aus Rovaniemi ist auf Instagram unter dem Pseudonym „Prinz von Lappland“ bekannt. Hier verrät er dir, wo du das perfekte Sommerfoto im finnischen Lappland schießen kannst.

Könnte der Fotograf Aki Mikkola eine, lebende oder bereits verstorbene, Person dazu einladen, ihn auf einer Sommereise durch Lappland zu begleiten – er wüsste, was zu tun ist. „Ich würde mit Freddie Mercury auf Polarlichtjagd gehen! Danach: Lagerfeuer und Gitarre.“, lacht er.  

Der in Sodankylä geborene und aufgewachsene Instagramer „Prinz von Lappland“ ist berühmt für seine atemberaubenden Fotos und Videos von Finnlands Naturschönheiten, insbesondere der faszinierenden Aurora Borealis.  

Wie gelingen ihm solche erstaunlichen Aufnahmen? Neben jahrelanger Übung macht Aki die unberührte Natur und die eindrucksvolle Topografie dafür verantwortlich, ihm diese malerische Umgebung überhaupt zu liefern.

Hier sind einige seiner liebsten Motive und Orte, die er während des Sommers in Finnlands nördlichster Region ablichtet.  

Foto: Aki Mikkola

Die Mitternachtssonne fotografieren 

Frag jemanden aus Finnland, was du als Besucher Lapplands im Sommer unbedingt erleben musst und du wirst immer die gleiche Antwort erhalten: die Mitternachtssonne. Das ist auch Akis Meinung. „Im Mittsommer haben wir nicht bloß eine goldene Stunde, sondern goldenes, weiches Licht für eine lange Zeit.“, erklärt er. 

Der Grund dafür ist, dass die Sonne in den meisten der wärmeren Monate nie über dem Polarkreis untergeht und so fast 24 Stunden lang Tageslicht bietet. Und während wohl der Großteil aller Fotografen mit der, von Aki erwähnten, „goldenen Stunde“ (der weichen, warmtönigen Stunde vor Sonnenuntergang und Sonnenaufgang) vertraut ist, bringt die lappländische Mitternachtssonne dieses Phänomen auf eine ganz neue Ebene.  

Credits: Harri Tarvainen

Die Fjells nutzen

Laut Aki sind die Fjells ein weiteres, unverzichtbares Motiv der Sommerzeit in Lappland. Sie bieten nicht nur majestätische Silhouetten, sondern auch ausgezeichnete Aussichtspunkte für Landschaftsaufnahmen mit Weitwinkel. Einer seiner Favoriten in der Gegend um Rovaniemi ist Kunikkaanlaavu („der Schuppen des Königs“), der sich auf dem Hügel Santavaara befindet.  

Dieser, nur acht Kilometer vom Stadtzentrum entfernte, Hügel ist einer der meistfotografierten Orte der Region und schenkt einen unvergleichlichen Blick auf den Fluss Ounasjoki sowie die Dörfer Sinettä und Nivankylä. Unweit der Stadt empfiehlt Aki den Ounasvaara, der direkt neben Rovaniemi liegt und eine herrliche Aussicht auf das Stadtzentrum und den Kemi-Fluss verspricht.  

Sollest du weitere Touren unternehmen wollen, schlägt Aki den Pyhä-Nattanen in Sodankylä als Ziel vor. Dieser über 500 Meter hohe Felsen, ist die beeindruckendste Formation in ganz Lappland. Übersät mit massiven Granitblöcken und ausgestattet mit einer kleinen Tageshütte, kannst du von hier aus den Blick über die Umgebung und die übrigen Nattas-Felsen schweifen lassen.

Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel ist Saana in Kilpisjärvi. Hier kannst du wandern und Finnlands längste Treppe bis zum Gipfel des Fjells erklimmen. Belohnt wirst du von der kilometerweiten, ungestörten Sicht über den „Arm von Lappland“.  

Foto : Harri Tarvainen
Foto: Pertti Turunen
Foto: Suvi Mansikkasalo

Die vielen Formen des Wassers einfangen 

Aki rät dazu, sich auch auf Wasser zu konzentrieren. „Glücklicherweise ist Finnland das Land der tausend Seen. Es gibt also eine Menge Möglichkeiten.“ Eines seiner liebsten Wassermotive ist nur 25 Kilometer von Rovaniemis Stadtzentrum entfernt. Hier liegen das Arctic Circle Wandergebiet und der Raudanjoki-Fluss, der leicht zugängliche Stromschnellen, wie Vaattunkiköngäs und Vikaköngäs, als Motiv bietet. Aki ist ein großer Fan freifließender Flüsse samt ihren Stromschnellen. Als Beispiel nennt er den Tornion-Muonionjoki-Fluss, der nicht nur beeindruckend anzusehen, sondern auch voller Lachse ist.  

Außerhalb der Region Rovaniemi kennt Aki gleich mehrere Orte. Sein erster Tipp ist der Inarijärvi-See, der drittgrößte See Finnlands. Er liegt etwa 120 Meter über dem Meeresspiegel im nördlichen Teil Lapplands und verfügt über eine kegelförmige Insel in seiner Mitte. Diese Insel, bekannt unter dem Namen Ukkokivi, wird von den lappländischen Samen als heiliger Ort betrachtet und sollte daher besser unangetastet bleiben.  

Akis zweite Empfehlung ist Nuvvus-Ailigas, Utsjoki. Die Bevölkerung der nördlichsten Gemeinde Finnlands besteht überwiegend aus Sámi. Hier findest du die berühmten Ailigas-Felsen, unter anderem den Nuvvus-Ailigas, der sich beeindruckende 535 Meter über den Tenojoki-Fluss erhebt und einen beispiellosen Blick auf das Wasser und das nahe gelegene Dorf Nuvvus bietet.  

Abschließend weiß Aki von Pallastunturi, Muonio, zu berichten. Diese imposante Gruppe von sieben Fjells befindet sich im Nationalpark Pallas-Yllästunturi und ist als eine von 27 „Nationalen Landschaften Finnlands“ anerkannt.  

Neben zahlreichen Wanderwegen findest du hier auch ausgedehnte Fichtenwälder und weite Ausblicke auf den idyllischen Pallasjärvi-See. Die Spiegelung der Fjells im Wasser ist laut Aki ein weiteres Highlight.  

Foto : Samuli Rosenberg, Flatlight Films
Foto: Markus Kumpula, Flatlight Films

Polarlichtern erhaschen 

Aki liebt es ganz Lappland zu fotografieren, aber seine wahre Leidenschaft gilt den Nordlichtern. Diese spektakulären Polarlichter sind zwar im Frühjahr und Herbst am aktivsten, aber mit etwas Glück kannst du sie auch im Sommer, vor allem im August, sehen. Für Fotografen ist das ein besonderes Vergnügen. Um auch in einer nicht ganz so klaren Nacht erfolgreich zu sein, schlägt Aki vor, sich ins Auto zu setzen, um ins Freie zu fahren. „Wenn es bewölkt ist, kann man sie nicht sehen. Aber ich fahre einfach los und suche den klaren Himmel.“, sagt er. Natürlich geht es nicht einzig und allein darum die atemberaubende Schönheit der Polarlichter einzufangen, sondern auch darum die dazugehörige Landschaft zu inszenieren. „Ich will nicht einfach ein Foto der Nordlichter schießen. Alles andere muss selbstverständlich auch schön sein.“, betont Aki.

Credits: Asko Kuittinen

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