Wer Lappland besucht und dabei kein einziges Rentier zu Gesicht bekommt, ist im falschen Film – denn die Tiere weiden oft in der Nähe von Straßen und menschlichen Siedlungen. Auch beim Skifahren sind Rentiere kein ungewöhnlicher Anblick. Obwohl sie frei herumlaufen, sind sie halb domestiziert, das heißt halb zahm, halb wild. Und jedes Tier in einem finnischen Wald gehört einem Hirten.
In der freien Wildbahn sind Rentiere immer in Bewegung. Sie suchen je nach Jahreszeit und Wetterlage auf einer Weidefläche, die über 1.000 km² groß sein, nach der besten Stelle für Futter. Mehr als 350 verschiedene Pflanzenarten stehen auf ihrem Speiseplan, aber im Winter fressen sie hauptsächlich Flechten.
Rentiere können neugierig sein und versuchen, sich dir zu nähern. Du solltest jedoch lieber Abstand halten. Laut finnischem Gesetz ist es nicht erlaubt, die Rentiere in irgendeiner Weise zu stören oder zu erschrecken. Verängstige die Tiere daher nicht, wenn du dich beispielsweise für ein Foto einem Tier näherst.
Abstand halten kann auch für Ihre Sicherheit sorgen – besonders während der Brunftzeit im Herbst, wenn sich die liebestollen Hirsche unvorhersehbar verhalten. Und wenn du beim Autofahren ein Rentier-Warnschild siehst, solltest du besonders vorsichtig fahren. Eine mitten auf der Straße stehende Rentierherde ist in Lappland nichts Ungewöhnliches. Aber keine Sorge, die Rentiere wollen nicht per Anhalter mitfahren...